Infraschall eine unsichtbare Gefahr die wahrgenommen wird

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Was ist Infraschall?

Infraschall ist Schall, der unterhalb der menschlichen Hörschwelle liegt; also im Bereich von 0,1 bis 20 Hertz. Der Bereich über 20 000 Hertz wird als Ultraschall bezeichnet. Der Ausdruck „Schall“ selbst bezeichnet Druckwellen in Luft, Flüssigkeiten und Festkörpern. Dezibel (dB) ist die Einheit für die Intensität. Tieffrequenter Schall (Infraschall) ist für Menschen nicht hörbar. Dennoch hat er Auswirkungen auf Menschen: die Wellen breiten sich im Körper aus und erzeugen Vibrationen im Gewebe. Da das Hörvermögen und die körperliche Beschaffenheit der Menschen sehr verschieden sind, sind auch die Empfindlichkeit für Schallwellen und die Auswirkungen von Infraschall sehr unterschiedlich.

Macht Infraschall taub?

Tierexperimente zeigen, dass tieffrequenter Schall (fünf bis zehn Hertz) mit hoher Intensität (100 bis 135 Dezibel) das Trommelfell schädigen kann. Bei Menschen wurden Experimente unter milderen Bedingungen, also mit höheren Frequenzen und kürzerer Beschallungsdauer durchgeführt. Diese ergaben keine Schädigungen des Gehörs; jedoch wurde von einem Druck oder Flattern am Trommelfell berichtet.

Wie wirkt Infraschall auf den Körper von Säugetieren/Menschen?

Im Tierversuch wurde der Einfluss von dauerhaftem Infraschall mit 70 bis 140 Dezibel auf folgende körperliche Parameter nachgewiesen: Hormonspiegel, Immunsystem, Magenschleimhaut-Durchblutung, Zellen von Herz und Leber, Lungengewebe, und Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit. Diese Ergebnisse können jedoch nicht direkt auf Menschen übertragen werden.

Bei Menschen wurde ab einer Expositionsdauer von 60 Sekunden bei 120 Dezibel und zwei bis zehn Hertz Nystagmus (Augenzittern) beobachtet. Befindlichkeitsstörungen (Lethargie oder Euphorie) treten zum Beispiel bei Schallbedingungen auf, die dem schnellen Fahren in einem PKW mit offenem Fenster gleichen. Weiters wurde in Untersuchungen festgestellt, dass durch tieffrequenten Schall Konzentrationsstörungen und Stressempfinden auftreten. Nach wiederholter tieffrequenter Beschallung konnten innerhalb einer Woche folgende Veränderungen beobachtet werden: Anstieg des diastolischen Blutdrucks, Abnahme der Atemfrequenz und Anstieg der Adrenalinausschüttung.

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Auswirkungen von Infraschall auf die Psyche

Britische Wissenschaftler haben in einem Experiment nachgewiesen, dass Infraschall bei Menschen eine Reihe von bizarren Effekten auslösen kann; unter anderem Ängstlichkeit, Schuldgefühle und Schüttelfrost. Experimente mit Musik, die durch Infraschall unterlegt ist, zeigen, dass dieser tieffrequente Schall bei den Zuhörern unerklärliche negative Gefühle auslöst.

Infraschall kann eine Vibration der Augen zur Folge haben. Dadurch werden mitunter die wahrgenommenen Bilder verzerrt, und es kann zu Halluzinationen kommen. In Kombination mit einer gefühlten Enge in der Brust und einem kalten Schauer, der über den Rücken läuft, kann dies durchaus subjektiv als Geister-Erscheinung aufgefasst werden.

Gibt es Infraschall-Geisterschlösser?

National Geographic untersuchte für die Serie „Mystery 360“ ein Gefängnis in Philadelphia, das als eines der unheimlichsten Spukhäuser der USA gilt. Immer wieder gibt es Berichte, wonach im Eastern State Penitary Geister durch Wände gehen und dabei jammern. Ein Experiment zeigte: Die Erwartungshaltung „in diesem Haus spukt es“ erhöht sehr stark die Wahrscheinlichkeit, ein übernatürliches Phänomen zu beobachten. Doch kann dies alleine die vielen Erzählungen erklären? Ein weiterer Versuch mit Infraschall in einem Zellentrakt ergab, dass sich die Besucher dort besonders unwohl und unheimlich fühlten. Es wird vermutet, dass das stillgelegte Gefängnis durch seine Konstruktion und Materialien als Verstärker für das Infraschall-Feld wirkt und dadurch die Psyche der Besucher beeinflusst.

Das Windturbinen-Syndrom

Es gibt Menschen, die sich weigern in der Nähe von Windrädern zu leben. Sie meinen, dort sei ihre Lebensqualität beeinträchtigt. Obwohl man dies als bloße Unwilligkeit abtun könnte, werden immer wieder Untersuchungen über den Einfluss von Windrädern auf das menschliche Befinden durchgeführt. Studien in den Jahren 2000 bis 2006 haben ergeben, dass die von den Windrädern ausgehenden Schallwellen für die menschliche Gesundheit und das Hörvermögen nicht schädlich sind. Jedoch wurden diese Untersuchungen immer wieder angezweifelt, da viele von Windenergie-Betreibern durchgeführt wurden und es viele verschiedene Windrad-Typen gibt. Zahlreiche Proteste führten schließlich dazu, dass ständig an der Verringerung der Infraschall-Emissionen von Windrädern gearbeitet wird.

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Wozu verwenden Tiere Infraschall?

Manche Tiere wie etwa Elefanten, Giraffen und Blauwale (im Wasser haben Infraschallwellen eine besonders hohe Reichweite) können Schall in einem Teil dieses Frequenzspektrums wahrnehmen und nutzen diese Laute wahrscheinlich auch zur Kommunikation. Besonders Infraschallwellen sehr tiefer Frequenz breiten sich gut über große Entfernungen aus. Bei Raubtieren wie Tigern hingegen vermutet man, dass das Brüllen mit Infraschall-Komponente die Beute zusätzlich verunsichern und verwirren soll.

Info:
Die Amplitude einer Schallschwingung eines 16 Hertz Tones beträgt bei 20 °C Lufttemperatur etwa 21m, die eines 20.000 Hertz-Tones nur 1,7cm. Deshalb ist es auch leichter hohe Töne zu dämmen und umgedreht können die Elefanten mit Ihren tiefen Tönen über eine solche Reichweite kommunizieren.

Info:
Infraschall ist in unterschiedlicher Intensität an sehr vielen Orten vorhanden. Er kann sowohl durch natürliche als auch durch künstliche Schallquellen erzeugt werden. Dazu zählen unter anderem:

Maschinen: Kompressoren, Klimaanlagen, Förderanlagen,…
Verkehrsmittel: Flugzeuge, PKW mit offenem Fenster,…
Windräder
Orgelpfeifen
Stürme, Winde, Föhn
Wellen, Wasserfälle
Erdbeben, Vulkanausbrüche
Tiere: Elefanten, Blauwale, Tiger, Giraffen etc.

Militär
Sowohl Infraschall- als auch Ultraschall-Waffen sind für das Militär von großem Interesse und werden laufend entwickelt/verbessert.

Deutschlandfunk schrieb am 27.07.2015
Der Mensch hört tiefer als gedacht
Es gibt Menschen, die in der Nähe von Windkraftanlagen ständig ein störendes tiefes Brummen hören. Windkraft-Betreiber weisen das zurück. Denn die Frequenzen, um die es dabei geht, gelten als sogenannter Infraschall. Der sollte gar nicht wahrgenommen werden können. Forscher haben das einmal genauer überprüft und Überraschendes gefunden

Eindeutige Ergebnisse
Die Ergebnisse waren überraschend eindeutig. Bis hinunter zu Frequenzen von acht Hertz gaben viele der Probanden an, noch etwas wahrzunehmen – auch wenn sie keine Tonhöhen mehr unterscheiden konnten. Zugleich zeigten die Hirnscans eine zugehörige Aktivität im Hörzentrum. Infraschall wird demnach, wenn er laut genug ist, wie normaler Hörschall über das Gehör erfasst und verarbeitet. Allerdings stieß Thomas Fedtke auf eine Besonderheit:
„Dass die Differenzierung der Lautstärke für sehr tiefe Frequenzen viel kleiner wird. Das heißt: Bei sehr tiefen Frequenzen ist zwischen gerade mal hörbar und vielleicht störend laut kein so großer Bereich mehr wie im normalen Hörschallbereich.“
Anders gesagt: Sobald Infraschall laut genug ist, damit ein Mensch ihn wahrnehmen kann, wird er im Grunde schon sehr bald als störend empfunden. Allerdings sind die Hör- wie die Störschwelle bei Infraschall von Mensch zu Mensch verschieden. In einer Folgestudie planen die Forscher gezielt Menschen zu untersuchen, die sich von Infraschall belästigt fühlen. Dabei geht es auch um die Frage, inwieweit psychologische Faktoren Einfluss auf das Hörerleben von Infraschall haben – etwa wenn ein Windrad als Schallquelle sichtbar ist und unter Umständen als Bedrohung empfunden wird.

Die Welt schrieb am 02.03.15

Aus Angst vor Gesundheitsschäden durch Infraschall werden in Dänemark kaum noch Windenergie-Anlagen gebaut. Eine staatliche Untersuchung läuft. Deutsche Behörden spielen das Problem noch herunter.
Beim ersten Test begannen die Tiere zu schreien. „Sie tobten mit einem schrillen Kreischen in ihren Käfigen und begannen sich gegenseitig zu beißen“, sagt Kaj Bank Olesen, Nerzzüchter in Vildbjerg, Dänemark.

Quelle: http://suite101.de/article/angst-halluzinationen-und-geister-sichtungen-durch-infraschall-a112138#.VsCQH0y1LFo

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Infraschall

Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/infraschall-der-mensch-hoert-tiefer-als-gedacht.676.de.html?dram:article_id=326569

Quelle: http://m.welt.de/wirtschaft/energie/article137970641/Macht-der-Infraschall-von-Windkraftanlagen-krank.html

Veröffentlicht von Aufgewacht


8 Gedanken zu “Infraschall eine unsichtbare Gefahr die wahrgenommen wird

  1. Ja, ist total interessant.Eigendlich wollte ich Infraschall in einen ganz anderen Zusammenhang veröffentlichen.Aber mir wurde schnell klar das ich einen direkten Beitrag veröffentliche über Infraschall .Beim übernächsten Beitrag greife ich das Thema nochmal auf 🙂
    Ich denke auch,ändern können wir es nicht.Allein die Tatsache das die Frequenzen auf natürlicher Weise existieren.Aber ich denke wenn einem klar wird das man Infraschall auch im negativen Sinne es anwenden kann z.B. Militär etc da lässt sich einiges erklären..

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  2. Hat dies auf behindertvertriebentessarzblog rebloggt und kommentierte:
    Wer es nicht glaubt, der kann ja in ein Tonstudio fahren und sich allein beschallern lassen, mit den angegebenen Frequenzband! Steine und auch andere Materialen lassen sich perfekt schneiden! Siehe Platinator und seinem Wirken ein Dank!

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